An einem Ende quasi am Eck von Holzkirch liegt unser Hof, Einmündung Breitinger Straße.
Holzkirch ist ein kleiner Ort mit ca. 280 Einwohnern, einem Bürgermeister, einer wunderschönen Kirche und einer noch stark landwirtschaftlichen Prägung.
Hier gibt es noch größere Milchviehbetriebe, Schweinebetriebe, einen Gänsebetrieb mit Gaststätte, eine Pferdepension und nun eben unsre Strauße. Eigentlich traumhaft, man meint gar hier sei die Zeit stehen geblieben, ist sie aber nicht.
Auch nicht auf unserem Hof, wir haben noch von allem etwas, aber zu wenig zum „Überleben“. Die Milchkühe mussten weichen, ein großer Stall mit immer mehr Kühen, volle Leistung, mit mehr Arbeit und weniger Zeit für Mensch und Tier schreckte uns ab. Wir wollten raus aus dieser Mühle. Unsere Familie war sich einig wir wollen Mensch sein und bleiben. Wir wollen Zeit haben für uns und unsere Tiere, Freude bei der Arbeit haben und gesunde Nahrungsmittel produzieren, die man dann mit Genuss zubereiten und mit Wertschätzung genießen und anbieten kann.
Der Familienrat überlegte, tagte mehrmals und kam 2013 zu diesem Schluss: Strauße sollen es sein, mit ihrem langen Hals, den langen Beinen und den wunderschönen Augen.
Ein neuer Stall wurde gebaut, mit Fernsicht – zum Teil sogar „Bergsicht“ bei schönem Wetter – nicht weit weg vom schönen Lonetal. Der Stall ist umringt von Weideflächen und Obstbäumen, die Tiere können Tag und Nacht raus oder rein wie sie wollen, bei wunderbaren Sonnenauf- und Sonnenuntergängen.
Im Stall finden unsere Strauße selbstgemachtes Heu von den eigenen Wiesen rund um Holzkirch und als Leckerlis gibt’s die hofeigene Getreideschrotmischung.
Alle Familienmitglieder drückten wieder die Schulbank und absolvierten ihr Sachkundeseminar. Jetzt konnte es los gehen:
Die ersten Küken kamen von der Straußenfarm Donaumoos und wurden zunächst auf der Hofstelle untergebracht. Im Alter von ca. drei Monaten wechseln sie in den neuen Stall, damit die nächsten Küken Platz haben. Bis Ende des Jahres 2014 waren alle im großen Stall.
Beständig ist nur der Wandel: eine Planänderung
Eine Kinderstube für die Kleinen wäre sinnvoll, gesagt, getan, ab 2015 sind die Babys auf dem Hof, die Großen auf weiter Flur. Zudem hielt eine Zuchtgruppe Einzug: Shari, Grete, und Lotte.
Zur Spitzenfleischerzeugung und Straußenhaltung gehören Sraußeneier, zum einen zum Brüten zum anderen wegen der Speiseei-Nachfrage. Aber schnell haben wir gemerkt Lotte und Grete werden mit der Eierproduktion nicht nachkommen. Deshalb planen wir jetzt einen kleinen Legestall auf einer nahegelegenen Obstwiese, um unseren Kundenwünschen gerecht zu werden.
Wir alle freuen uns über die bisherige Entwicklung unserer Straußenhaltung und sind gespannt auf das was da noch kommt. Unsere gefiederten Giganten sind uns voll und ganz ans Herz gewachsen.